Schmuel HaNagid
Mein ist die Zeit
Schmuel HaNagid
Übersetzung: Christiane Auras
Schiler & Mücke
Sprache: Deutsch
1. Auflage (2023)
Klappenbroschur, 150 Seiten
ISBN 9783899304558
Verfügbarkeit: sofort lieferbar
22.00 €
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»Hebräische Gedichte aus der Blütezeit des arabischen Andalusiens — dank der schnörkellosen und stilsicheren Übersetzung von Christiane Auras gehen sie uns in diesem Buch so nah wie den Leserinnen und Lesern vor 1000 Jahren.« Stefan Weidner
»In den letzten beiden Abenden habe ich die Dichtungen von Schmuel HaNagid gelesen und bin davon begeistert. Was für eine Entdeckung! Ich werde dieses kostbare Buch weiterempfehlen.« Joachim Sartorius
Schmuel HaNagid, der mit ›bürgerlichem‹ Namen Schmuel ben Levi, auf arabisch Ismail ibn Nagrela hieß, wurde 993 in Córdoba, im muslimischen Andalusien, geboren. Er war Großwesir des Königreichs von Granada und einer der bedeutendsten jüdischen Dichter des mittelalterlichen Spaniens, gehört zu den ersten jüdischen Dichtern in Andalusien, die – bildlich gesprochen – den Raum der Synagoge verließen und nicht nur geistliche Lieder und Gedichte verfassten, sondern weltliche Themen in ihr Schaffen einbezogen. Schmuel HaNagid starb 1056 in Granada.
Die Rechtfertigung des eigenen Dichtens begründet Schmuel HaNagid mit dem Hinweis auf seine Abstammung von den Leviten, den Nachkommen eines der zwölf Söhne des biblischen Jakobs. Im alten Gottesdienst Israels stellten die Leviten die Sänger und Musiker. »David meiner Zeit bin ich«, schreibt er selbstbewusst und macht sich so auch zum Nachfahren des halbmythischen biblischen Königs, dem viele Psalmen zugeschrieben werden.
Am stärksten entziehen sich die Weinlieder und Liebesgedichte einer biographischen Zuordnung. Vor allem die Liebesgedichte handeln das Thema der Anziehung und Abstoßung, der Sehnsucht und Eifersucht vielfach in den von arabischen Mustern angeregten Bildern und Kampf-Metaphern ab. Dieser literarischen Konvention folgend, richten sie sich meist an ein männliches Gegenüber, auch wenn eine Frau gemeint ist.
Christiane Auras, Publizistin und literarische Übersetzerin, lebt in Berlin. Entdeckung der hebräischen Literatur auf dem Umweg über Arbeiten zu Hannah Arendt, Hans Jonas und Gershom Scholem.